Eher spontan wurde aus einer geplanten Laos Reise eine Reise durch Myanmar. Eine sehr gute Entscheidung, denn es erwartet einen ein geheimnisvolles und das wohl noch ursprünglichste Land in Asien.
Myanmar, das heisst Tempel, Mönche, wunderschöne Landschaften und liebenswerte Menschen. Eine Reise durch Myanmar ist doch irgendwie sehr speziell. Nicht zuletzt dadurch, dass dieses Land noch relativ unerschlossen ist. Man merkt aber, dass der Tourismus so langsam am wachsen ist. Was man definitiv mitbringen muss ist ausreichend Zeit. Gerade wenn man durch das Land reisen will und nicht nur von einem Punkt zum anderen fliegen will. Da bei uns die Zeit leider etwas begrenzt war, mussten wir leider eine kürzere Route wählen uns sind der typischen Touristenroute gefolgt. Hier wurden die Stationen Mandalay, Bagan, Inle See und Yangon angesteuert.
Erster Myanmar Stop, Mandalay
Los ging es von Bangkok mit Air Asia nach Mandalay, der zweitgrößten Stadt im Zentrum von Myanmar. Das dies früher mal die Hauptstadt der birmanischen Königreichs war, sieht man sofot am riesigen Königsplast in der Stadt. Aber ansonsten hat Mandalay noch so einiges an weiteren Sehenswürdigkeiten zu bieten. So z.B. die von Fotos sehr bekannte U-Bein Brücke. Gewohnt haben wir in Mandalay in einem der vielen neu gebauten Hotels. Man hat aber auch in Myanmar derzeit keine großen Möglichkeiten anderweitig zu wohnen, da die Regierung es Einheimischen verbietet Ausländer aufzunehmen. Um nicht sein ganzes Geld der Regierung zu geben, sollte man versuchen möglichst viel außerhalb der Hotels zu kaufen. So kann man die lokale Bevölkerung unterstützen. Dies bot sich auf dem Weg zum Hotel auch gleich an. So organisierten wir uns einen privaten Fahrer für einen ganzen Tag. Das kostete lediglich 50 USD, also ein mehr als akzeptabler Preis. Man kann dann entweder dem Fahrer überlassen, was er einem zeigt, oder man sagt ihm, was man sehen möchte. Man muss in Mandalay übrigens eine Entrance Fee für die Tempel zahlen (10 Dollar). Dafür bekommt man dann eine Karte die mehrere Tage gültig ist und bei den einzelnen Stationen abgestempelt wird. Dies begegnet einem recht häufig in Myanmar.
Ich hatte in einem Blog eine ganz gute Route gefunden, und so ging es zuerst zur Maha Muni Pagode. In ganz Myanmar geht man übrigens ohne Schuhe in die Tempel. Darauf wird auch penibel geachtet. Außerdem müssen Knie und Schulter bedeckt sein. Diese Pagode mit ihrem riesigen goldenen Buddha ist mehr als beeindruckend. Die lokale Bevölckerung war hier reichlich vertreten. So stehen die Menschen hier Schlange um den goldenen Buddha mit Blattgold zu bekleben. In den Raum selber dürfen übrigens nur Männer, aber auch von außen kann man genug sehen.
Im Anschluss gings zur Kuthoda Pagode. Sie besteht aus 729 pavillonartigen Tempeln, in denen je eine weiße Marmorplatte liegt. Auf den Marmorplatten ist der Pali-Kanon niedergelegt, das Leben und die Lehren Buddhas. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Danaben ist man als Tourist auch immer mal wieder ein Highligth. Da vor allem die Landbevölkerung noch keine Touristen gesehen hat, muss man auch öfter mal als Fotomotiv herhalten.
Um 10 Uhr ging es dann nach Amarapura in das Mahagandayon Kloster. Hier trifft man auf hunderte Mömche die ihre tägliche Mahlzeit entgegen nehmen. Ein etwas bizarres Bild, da mittlerweile fast genauso viel Touristen die Mönche beschauen.
Weiter gehts mit unserem Fahrer nach Sagaing Hill. Eine Tempelanlage welche ganz oben auf dem Berg gelegen ist. Von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick über ganz Mandalay und auf den Irrawaddy.
Anschließend folgte ein Lunch Break in einem traditionellen birmirmesischen Restaurant. Der Fahrer hat uns zwar davon abgeraten, da das lokale Essen nicht gut für europäische Mägen ist, aber das ging zum Glück alles gut. Es wurden einem dort jede Menge Schalen mit allerhand unidentifizierbaren Speisen aufgetischt. Englisch sprechen konnte dort keiner, aber trotzdem kam man klar 🙂
Frisch gestärkt ging es nach Inwa Ava (Mai Nu Oke Kyung) eine weit verstreute Tempelanlage auf einer Insel. Zu erreichen ist sie über einen kleinen Bootsshuttle (800 kyats). Auf der anderen Seite empfiehlt es sich dann eine Pferdekutsche zu nehmen (8000 kyats pro Kutsche). Zu Fuß sind die zahlreichen Tempel einfach zu weit auseinander. Die gesamte Route dauert dann etwa 2 Stunden, je nachdem wieviel Zeit man sich bei den einzelnen Stationen lässt.
Pünktlich vor Sonnenuntergang gings dann zu dem wohl bekanntesten Postkartenmotiv von Myanmar, der U-Bein Brücke. Die längste Teakholz-Brücke der Welt. Hier kann man den Sonnenuntergang entweder vom Boot aus sehen oder man schlendert einfach so über sie drüber. So hat man auf jedenfall mehr Kontakt zur lokalen Bevölkerung. Die Boote muss man ansonsten mittags reservieren. Kosten lagen glaube ich bei 10000 kyats.
Abends gings dann noch ins Super 81 Resaurant im Zentrum von Myanmar. Hier gabs eine wirklich empfehlenswerte chinesische Küche.
Weiter gehts nach Bagan
Bagan ist natürlich das Myanmar Highlight schlechthin. Eine Landschaft mit über 2000 Pagoden. Von Mandalay kann man entweder den Bus nehmen, fliegen oder wie wir mit dem Boot den Irrawaddy runter. Aufgrund des sehr geringen Wasserstandes im März sollte das noch zu einer längeren Reise werden. Ansonsten dauert die Bootsfahrt ca. 11-13 Stunden. Da sich bei uns aber ein Boot festgefahren hatte, und so ein Bootstausch stattfinden musste, dauerte unsere Fahrt 19 Stunden. Aber so ist das eben mal bei der Fortbewegung in Myanmar. Dennoch ist so eine Bootsfahrt auf jedenfall empfehlenswert.
Wer näher an der Bevölkerung von Myanmar sein will, der nimmt das Slowboat.
Beim Bootsanleger in Bagan warten dann auch gleich die Fahrer auf einem um die Touristen zum Hotel zu fahren. Auch in Bagan muss man wieder den Eintritt zahlen. Es waren glaube ich 23.000 kyats.
In Bagan hat man dann auch wieder einige sehr schöne Hotels zur Auswahl. Wir wählten das Zfreeti Hotel. Ein wirklich sehr schönes und neues Hotel. Um Bagan zu erkunden leiht man sich am besten ein Elektrofahrad aus. Gibts für 5000 kyats an jeder Ecke. Vorsicht nur beim fahren auf den sandigen Wegen. Um die einzelnen Tempel zu bestaunen geht es nämlich meist querfeldein.
Die Tempel sind fast alle frei zugänglich und man ist aufgrund der riesigen Menge an Tempeln meist auch alleine. Es ist schon eine beeindruckende Landschaft durch die man sich dort fortbewegt. Die Natur ist hier eher wie eine Steppe und sehr trocken und heiß, so zumindest im März. Sehr beeindruckend auch die Schwezigon Pagode im Zentrum von Bagan.
Abends gibts dann nicht mehr ganz so viel zu machen. Eine kleine Straße mit ein paar Restaurants gibts noch. Am Morgen heisst es dann früh aufstehen um den Sonnenaufgang in Bagan zu sehen. Hier hat man mehrere Möglichkeiten. Wenn man zu viel Geld hat kann man dies vom Ballon aus tun. Das kostet aber mittlerweile 290 Dollar. Dann gibt es noch einen Aussichtsturm. Als dritte Möglichkeit sucht man sich einfach einen der vielen Tempel aus. Wir wählten die Bulethi Pyramide und hatten einen perfekten Ausblick.
Nachdem ausreichend Tempel bestaunt wurden geht es als nächstes in die Region um den Inle See. Um Zeit zu sparen gings dort mit dem Flugzeug hin. Sehr günstig z.B. mit Golden Myanmar Airlines. Bei mehr Zeit bleibt noch der Zug oder Bus. Sehr zu empfehlen der Slowtrain zwischen Thazi und Shwenyaung. Der braucht aber wirklich sehr lange, die Reise geht aber durch eine sehr schöne Landschaft durch die Berge. Wir haben den Zug die andere Richtung herum genommen und nur von Shwenyaung bis nach Kalaw. Das sind ca. 40 km, dauert aber trotzdem 3,5 Stunden.
In He Ho angekommen ging es erstmal nach Kalaw um dort eine 2 tägige Trekking Tour zum Inle See zu unternehmen. Sehr zu empfehlen ist Sam’s Trekking. Der Laden ist in einer Seitenstrasse in der Nähe der Pagode. Beim Trekking gings dann durch die Dörfer und Berge. Es wird bei Einheimischen gegessen und geschlafen. Eine sehr schöne Erfahrung, eine Übernachtung hat aber auch ausgereicht.
Stolz und erleichtert kommt man dann doch irgendwie noch am Inle See an. Dort warten nach der Trekking Tour Boote auf einem die einen üner den See nach Nyaung Shwe bringen. Diese Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten am Inle See.
Zu guter Letzt ging es von Kalaw mit dem Nachtbus nach Yangon. Die Fahrt war sehr angenehm. Es empfiehlt sich einen VIP Bus zu nehmen. Die Sitze waren wirklich sehr komfortabel und extrem viel Platz. Außerdem war es für die 11 Stunden Nachtfahrt mit 22.000 kyats echt günstig.